Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2010
Die Arbeit beschreibt die hydrographisch-chemischen Bedingungen in der westlichen und zentralen Ostsee für das Jahr 2010. Basierend auf den meteorologischen Verhältnissen werden die horizontalen und vertikalen Verteilungsmuster von Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff/Schwefelwasserstoff sowie der anorganischen Nährstoffe mit saisonaler Auflösung dargestellt.
Das Jahr war durch einen langen und kalten Winter 2009/2010 und einen warmen Sommer gekennzeichnet, was sich auch in den Oberflächenwassertemperaturen widerspiegelte.
Barotrope Einstromereignisse mit geschätzten Volumina zwischen 100 und 200 km³ fanden in der Ostsee 2010 fünf Mal statt, im Januar/Februar, im Juli, im September, im Oktober/November und im Dezember. Sie waren aber nicht in der Lage, die tiefen Becken der Ostsee zu belüften. Der barotrope Einstrom vom November/Dezember 2009 konnte lediglich das Bornholmbecken belüften und konnte im März 2010 auch im Bereich der Halokline des östlichen Gotlandbeckens nachgewiesen werden. Im Tiefenwasser des östlichen und nördlichen Gotlandbeckens hält die Stagnationsperiode unvermindert an. Vergleicht man die Ammoniumwerte des Gotland- und Farötiefs im Jahr 2010 mit denen des Jahres 2002, dem Ende der letzten Stagnationsperiode, so sind diese wieder erreicht oder bereits überschritten. Auch die Phosphatkonzentrationen liegen in der gleichen Größenordnung.
Vollständiger Bericht in:
Meereswiss. Ber. 84 (2011)
Nausch, Günther; Feistel, Rainer; Umlauf, Lars; Mohrholz, Volker; Siegel, Herbert:
Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2010
Jährliche Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzungen
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