Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2013
Die Arbeit beschreibt die hydrographisch-chemischen Bedingungen in der westlichen und zentralen Ostsee für das Jahr 2013. Basierend auf den meteorologischen Verhältnissen werden die horizontalen und vertikalen Verteilungsmuster von Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff/Schwefelwasserstoff sowie der anorganischen und Nährstoffe mit saisonaler Auflösung dargestellt.
Für den südlichen Ostseeraum ergab sich aus der Kältesumme an der Station Warnemünde von 109,5 K d ein mäßiger Winter 2012/13. Der Wert lag nur knapp über dem langjährigen Mittelwert von 104,5 K d und belegte den 26. Platz der kältesten Winter seit Beginn der Vergleichsdaten im Zeitraum ab 1948. Mit einer Jahreswärmesumme von 230,4 K lag das Jahr weit außerhalb des langjährigen Mittels von 148,8 K d und reiht sich auf Platz 10 im Zeitraum der letzten 66 Jahre ein.
Einstromereignisse mit geschätzten Volumina zwischen 100 und 300 km³ fanden in der
Ostsee 2013 vier Mal statt. Von Ende Dezember 2012 bis Anfang Januar 2013 konnte ein Einstromvolumen von 157 km3 errechnet werden. Ein weiterer Einstrom mit einem geschätzten Volumen von 195 km3 schloss sich vom 28.01. bis 7.02. an. Beide Ereignisse können als barotrop bewertet werden. Eine eher barokline Phase erstreckt sich über einen Zeitraum von 32 Tagen vom 26.03. bis 27.04. mit rund 160 km3 Wasservolumen. Zusätzlich ist ab Ende Oktober ein weiterer barotroper Zustrom erkennbar. Vom 22.10. bis 7.11. gelangen durch eine Aneinanderreihung kürzer Phasen von starkem Westwind etwa 200 km³ Wasser in die Ostsee. Die Einströme erreichten aber nicht die zentrale Gotlandsee, wo die Stagnationsperiode unvermindert anhielt.
Vollständiger Bericht in:
Meereswiss. Ber. 93 (2014)
Nausch, Günther; Naumann, Michael; Umlauf, Lars; Mohrholz, Volker; Siegel, Herbert
Hydrographisch-hydrochemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2013
Jährliche Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzungen
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