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Biologische Zustandseinschätzung der Ostsee 2013

Die 1979 begonnene HELCOM-Datenreihe der Artenzusammensetzung und Biomasse bzw. Abundanz des Phyto- und Zooplanktons sowie des Makrozoobenthos wurde im Jahre 2013 in der Kieler Bucht, Mecklenburger Bucht und Arkonasee fortgesetzt.

Die Phytoplankton-Frühjahrsblüte wurde während unserer Fahrten in der westliche Ostsee nicht getroffen, aber in der ersten Maihälfte in der eigentlichen Ostsee, wo Dinoflagellaten und Mesodinium rubrum dominierten. Die im Frühjahr 2011 stark aufgetretenen bislang ungewöhnlichen Arten Achnanthes taeniata, Verrucophora farcimen und Peridiniella danica waren im Frühjahr 2013 unbedeutend. Cyanobakterienblüten traten an einigen Tagen im Juli 2013 an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern auf. Anfang November 2013 zeigte sich die übliche Dinoflagellatenblüte in den westlichen Gebieten und Kieselalgen-Dominanz in der eigentlichen Ostsee in idealer Ausprägung.

Die Chlorophyll-a-Konzentrationen waren am höchsten im Herbst und bestätigen, dass das Maximum der Frühjahrsblüte nicht getroffen wurde.

Die Sedimentation des organischen Materials im Arkonabecken im Jahr 2013 zeigte ein distinktes Maximum im Frühjahr und eine längere Phase erhöhter Sedimentation über den Sommer. Resuspension trat im Winter in Phasen hoher Turbulenz auf. Der Gesamtfluss für die einzelnen Elemente betrug im Jahre 2013 1,23 mol C, 142 mmol N, 394 mmol Si und 6,6 mmol P m-2 a-1 bei einem Massefluss von 113 g Trockengewicht m-2 a-1.

Insgesamt 55 pelagische Zooplankton-Taxa wurden bei den 65 Beprobungen im Jahre 2013 im Untersuchungsgebiet gefunden. Die Artenvielfalt lag auf einem ähnlich hohen Niveau wie es schon in den Vorjahren im Vergleich zum Beginn der Langzeituntersuchung beobachtet wurde. Generell dominierten Cladocera, Rotatoria und Copepoda das Zooplankton im Untersuchungsgebiet mit maximalen Abundanzen vor allem in der Arkona- und der Bornholmsee. Auffällig war vor allem das häufige Auftreten des calanoiden Copepoden Acartia tonsa und der Cladocere Podon intermedius, die in den Vorjahren nicht beobachtet wurden, sowie Funde der invasive Art Cercopagis pengoi. Der seit dem Beginn des Jahrhunderts bestehende Trend zur Abnahme der maximalen Abundanz des Zooplanktons hat sich auch in 2013 fortgesetzt, insbesondere bei den calanoiden Copepoden.

Mit insgesamt 118 ist die Artenzahl des Makrozoobenthos im Vergleich zu den Vorjahren als mittelmäßig zu bezeichnen; ein Hinweis, dass im Jahre 2013 kein anhaltender Sauerstoffmangel bestand. In Abhängigkeit vom Seegebiet schwankten die Individuendichten zwischen 314 und 6.400 Ind./m² und die Biomasse zwischen 0,4 und 100 g AFTM/m². Einige Beispiele für Schlüsselarten sind die Glatte Wattschnecke Peringia ulvae, die Muscheln Arctica islandica, Astarte borealis, Mytilus edulis und Mya arenaria, die Polychaeten Scoloplos armiger, Terebellides stroemii und Pygospio elegans sowie der Cumacee Diastylis rathkei. An den 7 Monitoringstationen konnten insgesamt 14 Arten der Roten Liste (Gefährdungskategorien 1, 2, 3 und G) nachgewiesen werden. Der Anteil an Neozoen war 2013 mit 4 Arten sehr gering.

Dr. Norbert Wasmund, Dr. Jörg Dutz, Dr. Falk Pollehne, Dr. Herbert Siegel, Dr. Michael L. Zettler

Vollständiger Bericht in:
Meereswiss. Ber. 94 (2014)
Wasmund, Norbert; Dutz, Jörg; Pollehne, Falk; Siegel, Herbert; Zettler, Michael L.:
Biologische Zustandseinschätzung der Ostsee im Jahr 2013

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