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Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 1983
Die Temperaturen in der Oberflächenschicht und im kalten Baltischen Zwischenwasser der zentralen Ostsee waren 1983 bis zum Herbst durch eine positive Anomalie gekennzeichnet. Als Folge des im Vorjahr beobachteten Salzwassereinbruchs erreichten die Temperaturen im Tiefenwasser des Bornholmbeckens vorübergehend extrem hohe Werte (> 9 °C). Der Temperaturanstieg im Gdansker Tief und im östlichen Gotlandbecken war geringer. Die Auswirkungen dieses Salzwassereinbruchs auf das Sauerstoffregime im Tiefenwasser der zentralen Ostseebecken blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Gründe dafür werden diskutiert.
In der nordöstlichen Gotlandsee hatte die thermohaline Sprungschicht Anfang November 1983 eine extreme Tiefenlage, im Finnischen Meerbusen fehlte sie völlig. Die für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Phophat- und Nitratkonzentrationen in der Oberflächenschicht dieser Regionen deuten auf tiefreichende Vermischungsprozesse hin.
Die im Mittel signifikant zunehmenden Konzentrationen der produktionsbegrenzenden Nährstoffe Phosphat und Nitrat in der winterlichen Oberflächenschicht zeigen, daß die Eutrophierung in der zentralen Ostsee bis 1983 unvermindert andauerte. Der Phophatgehalt nahm auch im oxischen Tiefenwasser weiter zu. Der seit 1979 beim Nitrat nach vorherigem Anstieg beobachtete negative Trend in dieser Schicht läßt den Schluss zu, daß das Budget dieses Nährstoffes in Abhängigkeit von den Sauerstoffbedingungen durch Denitrifikationsprozesse reguliert wird.
Vollständiger Bericht in:
Nehring, Dietwart; Francke, Eberhard:
Die hydrographisch-chemischen Bedingungen in der westlichen und zentralen Ostsee im Jahre 1983. Fischerei-Foschung, Rostock, 23(4), 7-17.
Annual hydrographic-hydrochemical Assessments
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