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Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 1977

Der Einstrom größerer Mengen salzreichen Wassers, der sich mit Unterbrechungen über den Zeitraum August bis Dezember 1976 erstreckte und damit nicht als Salzwassereinbruch im eigentlichen Sinne bezeichnet werden kann, führte im Verlauf des Jahres 1977 in der gesamten Ostsee zu einer Erneuerung des Tiefenwassers. Damit verbunden war eine Verbesserung der Sauerstoffverhältnisse. Erstmals seit mehr als 10 Jahren wurde im Mai 1977 in keinem der tiefen Becken Schwefelwasserstoff nachgewiesen.

Die zu Beginn des Jahres 1977 im Gotlandtief beobachteten Temperaturen waren die höchsten, die bisher im Tiefenwasser dieser Region gemessen wurden. Extrem hohe Werte wies auch der Salzgehalt auf, während die Phosphatkonzentration niedrig war.

Nach der Umschichtung, die in den einzelnen Becken zu verschiedenen Terminen erfolgte, begann eine weitere Stagnationsperiode, in deren Verlauf sich die Sauerstoffverhältnisse im Tiefenwasser des Bornholm-, Gdansker- und Gotland-Becken wieder verschlechterten.

Die Untersuchungen über die Nährstoffverhältnisse haben erneut bestätigt, daß das einströmende Kattegatwasser einen nennenswerten Beitrag zur Eutrophierung der Ostsee leistet und teils direkt, teils indirekt zu einer Verschlechterung der Sauerstoffverhältnisse beiträgt.

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