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Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 1972

Die hydrographisch-chemischen Veränderungen in der Ostsee waren im Jahre 1972 durch einen umfangreichen Salzwassereinbruch gekennzeichnet, der im März/April erfolgte und zu einer durchgreifenden Erneuerung des Tiefenwassers im Bornholmbecken, im Gdansker Becken sowie im südteil des östlichen Gotlandbeckens führte. Seine Auswirkungen reichten nicht über das Fårötief hinaus, so daß es im nördlichen und westlichen Gotlandbecken zu einer starken Verschlechterung der Sauerstoffverhältnisse im Jahresverlauf kam. Im Oktober 1972 wurde erstmals direkt nachgewiesen, daß unterhalb der halinen Sprungschicht auch für einige Teilgebiete der relativ flachen westlichen Ostsee einschließlich des Arkonabeckens die akute Gefahre des Sauerstoffmangels und der zeitweiligen Schwefelwasserstoffbildung mit allen sich daraus ableitenden Konsequenzen besteht.