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Marine Geophysik

Die Arbeitsgruppe Marine Geophysik ist auf die Abbildung des Meeresbodens und der oberen 50 m des Untergrunds spezialisiert. Durch die Kombination geophysikalischer und sedimentologischer Methoden gewinnen wir Erkenntnisse über die dynamischen Prozesse, die marine Lebensräume prägen.

Unsere Forschung konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von marinen Fernerkundungsmethoden, um geologische und biologische Merkmale von Flachwasserhabitaten besser zu verstehen und zu überwachen. Weitere Schwerpunkte sind die Rekonstruktion der pleistozänen und holozänen Entwicklung sedimentärer Systeme in Randmeeren, die durch den Klimawandel und die Schwankungen des Meeresspiegels beeinflusst werden, sowie die Identifizierung archäologisch relevanter Fundstellen.

Obwohl sich ein Großteil unserer Arbeit auf die Ostsee konzentriert, erstreckt sich unsere Forschung auch auf die Nordsee, den Nordatlantik und seit kurzem auf die Kanarischen Inseln. Damit verfolgen wir das Ziel, unser Wissen über verschiedene marine Systeme hinweg kontinuierlich zu vertiefen und auszubauen.

 

+++ neues Projekt: SEASCAPE +++
Das Projekt SEASCAPE erforscht große Unterwasserstrukturen steinzeitlichen Ursprungs am Meeresboden der westlichen Ostsee, der vormals eine terrestrische Landschaft war. Die einzigartigen Fundstätten können neue Perspektiven auf die frühgeschichtlichen Gesellschaften Norddeutschlands eröffnen. Denn die Jäger und Sammler, die nach der letzten Eiszeit vor rund 14.000 Jahren in Nordeuropa lebten, gelten bislang als sehr mobil und wenig territorial. Die Existenz menschengemachter Megastrukturen aus dieser Zeit würde aber ein grundlegendes Überdenken dieser Paradigmen erfordern.
Koordiniert vom IOW sind außerdem die Universität Rostock, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie das Leibniz-Zentrum für Archäologie als Projektpartner an SEASCAPES beteiligt. Darüber hinaus sind das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern und das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein als verantwortliche Behörden für den Kulturerbeschutz mit an Bord.