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KomSO:
Studie zur Kohlenstoffspeicherkapazität mariner Sedimente in der deutschen Ostsee (KomSO)

In Studien zur Ermittlung und Quantifizierung der natürlichen Kohlenstoffspeicher-kapazität mariner Sedimente kommen bisher eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze, Messmethoden und Bezugsgrößen zur Anwendung, die eine verlässliche Einschätzung ihrer Eignung als langfristige Kohlenstoffsenke erschweren und v.a. einen Vergleich verschiedener Habitate hinsichtlich ihrer Kohlenstoffspeicherfähigkeit weitestgehend unmöglich machen. Zudem ist die in Bezug auf die Klimawirksamkeit antagonistische mögliche Freisetzung von Methan aus kohlenstoffreichen Sedimentakkumulations-gebieten in der Regel nicht miterfasst. Insbesondere werden Angaben zum Kohlenstoff-fluß, zur Größe des sedimentären Kohlenstoffreservoirs bzw. Kohlenstoffinventars und zur Biomasse oft synonym verwendet, was in der Vergangenheit zu kontroversen Diskussionen und Einschätzungen geführt hat. Ein Beispiel hierfür sind die klassischen „Blue Carbon“ Ansätze, die die Rolle natürlicher Sedimente als langfristige Kohlenstoffsenke aus unserer Sicht bisher nur partiell und z.T. unzureichend miteinbeziehen bzw. berücksichtigen.

Ziel der Kooperation KomSO ist es daher, die gängigen Messverfahren, Bezugsgrößen/Parameter und Extrapolations-/Modellierungsmethoden hinsichtlich ihrer Eignung zur Evaluierung der natürlichen Kohlenstoffspeicherfunktion mariner Sedimente einer detaillierten Beurteilung zu unterziehen. Auf der Basis dieser Untersuchungen, Betrachtungen und Modellierungen zur Kohlenstoffspeicherkapazität mariner Sedimente in der deutschen Ostsee wird ein Leitfaden entwickelt, der standardisierte Messverfahren, verlässliche Bezugsgrößen/Parameter sowie geeignete Methoden/Ansätze und Datengrundlagen zur Extrapolation punktförmiger Messungen in die Fläche und zur Erstellung von Kohlenstoffbilanzen vorschlägt. Ziel des Leitfadens ist es, einen „Best Practice“ Ansatz zu entwickeln, der eine verlässliche und dem state-of-the-art entsprechende Evaluierung/Quantifizierung der Kohlenstoffspeicherkapazität von marinen Sedimenten ermöglicht.