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Profilierende Verankerung im Gotlandbecken

Die profilierende Verankerung im Gotlandbecken GODESS (Gotland Deep Environmental Sampling Station) nimmt mit einer profilierenden Plattform, die die Messinstrumente enthält, zu vorher programmierten Zeiten (oder Zeitintervallen) Profile durch die Wassersäule auf. Während eines Einsatzes der Verankerung (typischerweise geplant sind 3 bis 6 Monate) werden so wiederholt Vertikalprofile der gemessenen Parameter gewonnen, sodass Informationen über die Dynamik und die Änderungen dieser Parameter gewonnen werden können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Redoxkline im Gotlandbecken, zwischen den sauerstoffreichen Oberflächen- und den anoxischen Tiefenschichten.

GODESS besteht aus dem Grundgewicht, das die Station auf Position hält, dem akustischen Auslöser mit aufgerollter Bergungsleine, der Unterwasserwinde und der profilierenden Plattform mit den Messinstrumenten.

Unterwasserwinde

Die Unterwasserwinde ist ein Automatic Elevator System Type 3 der Firma Nichiyu Giken Kogyo Co. Ltd., Japan. Zu vorprogrammierten Zeiten wird von der Winde eine programmierte Länge der Leine abgespult; da die profilierende Plattform einen Netto-Auftrieb von ca. 9 kgf besitzt, steigt sie im Wasser nach oben. Ist die programmierte Länge abgespult, so stoppt die Winde für eine vorprogrammierte Zeit und spult danach die Leine wieder ein. Das System wird mit 350 m Kevlar-Leine ausgeliefert, dies ist somit auch der maximale Hub. In unserem Fall ist die Winde in einer Tiefe von ca. 180 m verankert, sie wird einerseits vom Grundgewicht und andererseits vom eigenen Auftrieb (ca. 36 kgf) in Position gehalten.

Profilierende Plattform

Die profilierende Plattform (PIP, profiling instrumentation platform) wurde am IOW entworfen. Die erste Version basiertet auf dem Titanrahmen für die CTD der Sea & Sun Technology GmbH, der modifiziert und mit Auftriebsplatten aus syntaktischem Schaum versehen wurde.

 

Die derzeit verwendeten Plattformen PIP2 wurden aus Stahlrohrrahmen gefertig.

Die Instrumentierung besteht derzeit aus einer Sea & Sun Technology CTD 90 M mit folgenden Sensoren:

Zusätzlich ist eine schnelle Sauerstoff-Optode der Firma JFE Advantech Co. Ltd., Japan, installiert, die mit der CTD verbunden ist.

Ein optisches Spektralphotometer OPUS (der Firma TriOS) zur Bestimmung der Nitrat- und H2S-Konzentration im Seewasser sowie ein Aquadopp Current Profiler (der Firma Nortek) sind als weitere Instrumente im PIP installiert. Die Daten werden zentral im PowerLogger (der Firma SubCtech) gespeichert, der auch die Stromversorgung der Instrumente übernimmt.

 

Verankerung an Deck, bereit zum Einsatz
Unterwasserwinde (links) und PIP (rechts) an Deck kurz vor dem Einsatz.
HYPOX logo

Die profilierende Verankerung im Gotlandbecken GODESS war eines der Feldobservatorien des EU-Projektes HYPOX

Die Datensätze der ersten Einsätze befinden sich in der Pangaea-Datenbank:

http://doi.pangaea.de/10.1594/PANGAEA.777607
http://doi.pangaea.de/10.1594/PANGAEA.777608
http://doi.pangaea.de/10.1594/PANGAEA.777609

 

Schema der Verankerung
Profilierende Verankerung bestehend aus Grundgewicht, akustischem Auslöser, Unterwasserwinde und profilierender Plattform.