FS "Professor Albrecht Penck": 1951 - 2010
FS "Professor Albrecht Penck" – ein paar Superlative
Die "Professor Albrecht Penck" war bis zum 21. August 2010 nicht nur das älteste noch in Betrieb befindliche deutsche Forschungsschiff, es ist auch das Schiff mit der längsten Einsatzzeit im Dienste der deutschen Meeresforschung.
Ozeanologische Messfahrten in der Anfangszeit wurden mit einfacher gerätetechnischer Ausrüstung durchgeführt. Doch auch mit Handwinden, Nansen-Schöpfern, Kippthermometern und Ekman-Merz-Strömungsmessern wurden von dem auf jeder Station ankernden Schiff beachtliche Ergebnisse erzielt und unter anderem wichtige Grundlagen zur Beurteilung langfristiger Veränderungen in der Ostsee geschaffen. Die so gewonnenen Daten stellen heute einen messtechnischen Schatz dar. Ununterbrochene Beobachtungen über fast 60 Jahre haben Klimageschichte der Ostsee geschrieben, sie bilden das Fundament der IOW-Datenbank und für die zusammenfassende Monografie "State and Evolution of the Baltic See 1952-2008".
„Die „Penck“ ist trotz ihrer Kleinheit mit viel Laborplatz ausgestattet.
Relativ viel Wissenschaft auf relativ wenig Schiff: das erfordert ein hohes Maß an Koordination und Kooperation zwischen der Mannschaft und der wissenschaftlichen Crew, was an Bord zu einer sehr freundschaftlichen Atmosphäre geführt hat.
Unter diesen Bedingungen macht die Arbeit deutlich mehr Spaß und läuft viel unkomplizierter ab als auf größeren Forschungsschiffen.“
Auf etwa 950 Forschungsfahrten vom äquatorialen Atlantik bis zum Europäischen Nordmeer, aber mit dem Einsatzschwerpunkt in der Ostsee, legte die "Professor Albrecht Penck" alles in allem 640 000 Seemeilen oder 1 186 000 km zurück. Das entspricht ungefähr dreißig Erdumrundungen. Bei einer mittleren Geschwindigkeit von 8 Knoten war "Penck" ca. 80 000 Stunden in Fahrt von einer Forschungsaufgabe zur nächsten. Zusammen genommen waren das fast 10 Jahre reine Dampfzeit auf See, bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, immer sicher und unfallfrei. Alle, die je mit "Penck" unterwegs waren, werden die "alte Dame" künftig sehr vermissen.