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Aktuelle Projekte

DFG - Graduiertenkolleg Baltic TRANSCOAST

CofiEs - Coastal filter function under Environmental stress

Moorklimaschutz an der Ostseeküste TP 1: Reduktion von Stickstoffemissionen aus Küstenmooren

STB- Flachwasserprozesse und deren Relevanz für die gesamte Ostsee Arbeitspaket 3 - Benthisch-pelagische Kopplung

Graduiertenkolleg Baltic Transcoast

DFG - Graduiertenkolleg „Die deutsche Ostseeküste als terrestrisch-marine Schnittstelle für Wasser- und Stoffflüsse (Baltic TRANSCOAST)“

2. Phase, DFG 06/2020-12/2024

Die Universität Rostock und das Leibniz Institut für Ostseeforschung Warnemünde haben gemeinsam ein Großprojekt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich eingeworben. Das Graduiertenkolleg Baltic TRANSCOAST bietet bis zu drei Generationen von jeweils 12 Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, gemeinsam die Wechselwirkungen zwischen Land und Meer an der Deutschen Ostseeküste zu erforschen.

Mecklenburg-Vorpommern hat 1712 km innere und äußere Küstenlinie, die Küstenforschung nimmt damit natürlicherweise eine zentrale Position in der Forschungslandschaft des Bundeslandes ein. Die Küsten sind Hauptsiedlungsraum, Wirtschaftszone und für die Tourismusbranche des Landes von entscheidender Bedeutung. In Baltic TRANSCOAST werden in eng miteinander verzahnten Forschungsthemen die Wasser- und Stoffflüsse in tiefliegenden, strandnahen Küstenmooren und im angrenzenden Flachwasser der Ostsee sowie deren Auswirkungen auf die Lebewesen untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Wechselwirkungen zwischen landseitigen und meerseitigen Prozessen.

Kontakt: Dr. Maren Voß

CofiEs: Coastal filter function under Environmental stress

Björn Carlson Stiftung 02/2023-01/2026

Küstengebiete stehen weltweit unter hohem Nutzungsdruck und werden durch den Klimawandel (Stürme, hohe Temperaturen, Sauerstoffmangel) zusätzlich bedroht. Dies führt zu starken Veränderungen des gesamten Lebensraumes inklusive der Stoffumsätze. Daher ist ein umfassendes und vertieftes Verständnis der mikrobiellen Prozesse gerade im Flachwasserbereich dringend erforderlich. Untersuchungen sind jedoch durch die hohe Dynamik und starken Welleneinfluss äußerst schwierig und erfordern eine enge Kooperationen über Fachgebietsgrenzen hinweg. Wie mikrobielle Prozesse des Stickstoffkreislaufes durch Wasser-Sediment Wechselwirkungen, oder benthische Besiedlung beeinflusst werden, soll in diesem Projekt untersucht werden. Ratenmessungen im Feld, Einsatz von Landern und Laborexperimente sind geplant. Ziel ist es eine Quantifizierung der mikrobiellen Prozesse und deren Wechselwirkung mit bodennahen Strömungen zu erfassen und somit den Küstenfilter besser zu verstehen.

Kontakt: Dr. Maren Voß

Moorklimaschutz an der Ostseeküste

Modellprojekt Moorklimaschutz an der Ostseeküste

TP 1: Reduktion von Stickstoffemissionen aus Küstenmooren

BfN-Bundesamt für Naturschutz (15.03.2024 - 14.03.2034)

Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist entlang ihrer Bodden, Buchten und Ästuare durch zahlreiche ehemalige Küstenmoore gekennzeichnet. Die ursprünglich ca. 40.000 Hektar küstennaher Überflutungsmoore sind heute größtenteils eingedeicht und entwässert. Eine Wiederherstellung oder Renaturierung ist nur in Einzelfällen gelungen, so dass sich der Zustand von mehr als 60 % dieser Moore weiter verschlechtert. Im Rahmen des Projekts sollen überwiegend landwirtschaftlich genutzte Moorflächen in 12 Küstenpoldern wiederhergestellt werden. Dadurch könnten auf der geplanten Gesamtfläche von 850 Hektar die klimaschädlichen Emissionen um 15.000 bis 24.500 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr reduziert werden. In der Nähe des Mittelwasserstandes, wo es die Geländehöhe erlaubt, soll die Senkenfunktion der Flächen als Kohlenstoffspeicher durch die Wiederansiedlung von torfbildenden Pflanzen wiederhergestellt werden. Neben dem Klimaschutzeffekt werden wichtige Ökosystemleistungen wie Moorwachstum, Hochwasserschutz, Nährstoffrückhalt, Grundwasseranreicherung und Biodiversitätszunahme erreicht oder initiiert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung des IOW werden die Stickstoffemissionen und -umsätze an ausgewählten Standorten systematisch erfasst und quantifiziert. Dazu werden Nährstoffkonzentrationen und Denitrifikationsraten im Boden bestimmt. Die Verschneidung der Ratenmessungen mit anderen Umweltvariablen wird in enger Zusammenarbeit mit der Ostseestiftung und der Universität Greifswald Aufschluss über die Regulation der Prozesse in den verschiedenen Poldern geben. Am Ende des Projektes werden vergleichende Mehrjahresbeobachtungen Aussagen über die tatsächliche Emissionsminderung durch Wiedervernässung auf Küstenmooren ermöglichen und verschiedene Strategien zur Moorrenaturierung und deren Klimawirkung aufzeigen.

Kontakt: Dr. Maren Voß

STB - Flachwasserprozesse und deren Relevanz für die gesamte Ostsee

Arbeitspaket 3 - Benthisch-pelagische Kopplung

Der dynamische Energieeintrag in flachen Gewässern und dessen ausgeprägte Rolle für biogeochemische Prozesse sowie die Sediment-Wasser-Kopplung wurden bereits beschrieben. Die Struktur des Meeresbodens ist für die biogeochemischen Prozesse ebenso wichtig wie die Art der Sedimente. Sedimente sind ein eigenständiger, vielfältiger Lebensraum, der stark von der Besiedlung durch die Meio- und Makrofauna bestimmt wird. Darüber hinaus sind sie Orte intensiver Abbau- und anderer mikrobieller Prozesse, die mit physikalischen und sedimentologischen Prozessen interagieren. Wenn kleinskalige Bodenformen, z.B. Sedimentrippeln vorhanden sind, erzeugt die Wasserströmung über den Sedimenten Druckgradienten, die Nährstoffe und organisches Material mit sich führen und mikrobielle Prozesse in den Porenwässern unterstützen (siehe Abbildung). Sobald die Sedimentrippel zu wandern beginnen, können sich die Porenwasserströme umkehren und das Eindringen von Sauerstoff wird sogar reduziert. Der Nährstoffkreislauf in kohäsiven und sandigen Sedimenten zeigt eine hohe und noch nicht verstandene Komplexität in den vielen Variablen, die die Vielfalt der Fauna beeinflussen.

Kontakt: Dr. Maren Voß