Das Benguela-System im Klimawandel – Auswirkungen der Variabilität des physikalischen Antriebs auf den Kohlenstoff- und Sauerstoffhaushalt

18.02. - 24.02.2022 – Land in Sicht

Am 18.02.2022 um 11.46 Uhr UTC tritt das ein, worauf wir alle seit Tagen gewartet haben: Wir überqueren den Äquator. Es ruckelt heftig, als wir diese rote Linie überqueren. Nein, natürlich nicht. Aber wir stehen vor den Bildschirmen und verfolgen, wie das GPS-Signal von S nach N umspringt. Wir haben sogar die letzten Sekunden wie an Silvester runter gezählt . Danach läuft alles wieder seinen gewohnten Gang. Abends holen wir dann noch unser Bergfest nach. Ok, es ist nun schon ein Abschlussfest, aber das macht ja nichts. Bei schönem Wetter sitzen wir mit der Mannschaft an Deck und lassen uns leckere Sachen vom Grill schmecken.

Am Abend darauf können wir auf der Wasseroberfläche Algenmatten erkennen – Sargassum sp.. Wir hatten gehofft, diese Algenmatten zu finden und so machen wir am nächsten Morgen einen kurzen Halt, lassen beide Schlauchbote ins Wasser und nehmen Proben. Sargassum, auch Golftang genannt, ist eine Gattung von Braunalgen, die weltweit in den wärmeren Meeren vorkommt. Das Sargassum, welches wir hier vorfinden, kommt aus der Sargassosee, einem Meeresgebiet im Atlantik östlich von Florida. Über die Meeresströmung wurden die Algenmatten bis hierher transportiert. Sie bieten vielen Lebewesen einen Unterschlupf und so wollten wir wenigstens ein paar Proben nehmen. Nachdem beide Schlauchboote und drei volle Eimer wieder an Bord sind, geht die Reise weiter.

Die Kisten sind nun alle gepackt und warten darauf, wieder in den Containern verstaut zu werden. Toni, Sebastian und Philipp haben sich für alle ein Pub-Quiz ausgedacht und so sitzen wir bei Wellengang (der Wind hat wieder zugenommen) in der Messe und es dürfen insgesamt 50 Fragen beantwortet werden. Die Themenrunde dreht sich, wie könnte es anders sein, um den Namen „Merian“. Nachdem die Quizmeister gekürt wurden, schenkt uns Micha ein eigens von ihm auf der Ausfahrt getextetes Lied – den Benthologen-Song.

Am Montag werden dann die Container gepackt. Das Tetris-Spiel beherrschen wir gut und so findet alles seinen Platz. Nur was unbedingt noch gebraucht wird verbleibt noch außerhalb der Container. Dann haben wir unser letztes Science-Meeting und ziehen ein erstes Resümee für diese Ausfahrt, die ein voller Erfolg war. Wir haben mehr geschafft, als wir wollten und alle sind mehr als zufrieden. Anschließend werden die Labore geputzt, um alles ordentlich für die nächste Gruppe zu hinterlassen.

Am Mittwochmorgen sehen wir dann im Licht der ersten Sonnenstrahlen die Kap Verden. Einige Stunden später legen wir sicher in Mindelo an. Die Kammern werden geputzt und wir packen unsere Sachen. Am Donnerstagmorgen werden wir abgeholt. Fünf von uns bleiben noch für ein paar Tage auf den Kap Verden, für die anderen geht es zum Flughafen. Von hier fliegen wir zurück nach Hause, auf das wir uns alle freuen, obgleich uns die Nachrichten ereilen, dass es nun in Europa Krieg gibt…

 

Text: Fabian J., Braun P. (beide IOW)