Das Benguela-System im Klimawandel – Auswirkungen der Variabilität des physikalischen Antriebs auf den Kohlenstoff- und Sauerstoffhaushalt
11.02. - 17.02.2022 – Auf in neue Gewässer
Nachdem wir uns am Morgen von Jenny, Christian, Michael und Klaus verabschieden mussten, legen wir eine halbe Stunde später ab, um Richtung Kap Verden aufzubrechen. Abends stellen wir fest, dass wir einen blinden Passagier mit an Bord haben. Eine Wüstenfledermaus hat sich in der Nacht im Hafen auf das Schiff verirrt und liegt nun auf dem ersten Deck. Zwei Tage lang können wir sie noch ausfindig machen, dann ist sie verschwunden.
Das wissenschaftliche Programm, bzw. die Probennahme, ist weitestgehend abgeschlossen und so können sich fast alle in den verbliebenen Tagen auf andere Arbeiten konzentrieren. Wie bereits im vorherigen Beitrag geschrieben, stehen bei der Spurengasgruppe noch bis kurz vor dem Einlaufen in die Wirtschaftszone (EEZ) der Kap Verden Messungen an und das Rund um die Uhr. Wir haben daher einen Wachplan für die Nacht aufgestellt, um die Gruppe zu unterstützen und zu gewährleisten, dass die Geräte (besser gesagt die Pumpe) nicht noch auf den letzten Metern den Geist aufgibt. Des Weiteren steht auch noch Christian Burmeister im Labor, um den Berg an Nährstoffproben, der während der Ausfahrt angefallen ist, weiter abzuarbeiten. Ohne diese Daten läuft fast nichts und so sind ihm alle sehr dankbar, dass er bei fast jeder CTD und Sedimentkerninkubation Probe für diese Analysen genommen hat. Die Ozeanographen messen auch noch fleißig und werten parallel schon ihre Daten aus, während die Benthologen anfangen die Arten in ihren genommen Proben zu sortieren und zu bestimmen. Nebenbei wird auch schon langsam angefangen, die nicht mehr benötigte Ausrüstung einzupacken.
Nach ein paar Tagen steht nochmal ein Stopp an. Wir haben das Angolabecken erreicht und hier geht die letzte CTD ins Wasser. Zum einen werden hier nochmal physikalische Parameter gemessen und Geräte kalibriert, zum anderen kommen die letzten Spurengas- und Nährstoffproben an Bord. Nachdem die CTD wieder sicher an Deck steht und alle Proben genommen wurden, wird natürlich ein bisschen, bei nun tropischen Temperaturen, gefeiert.
Die See hier im Angolabecken ist recht ruhig. Mittlerweile sind wir auch soweit von der Küste entfernt, dass wir kaum noch Tiere zu Gesicht bekommen. Noch nicht mal Seevögel sind auszumachen. Eines Morgens jedoch taucht eine Gruppe Delphine neben dem Schiff auf. Diese Schule, bestehend aus 20 - 25 Tieren und begleitet uns für eine Viertelstunde, bis sie schließlich das Interesse an uns verlieren und in eine andere Richtung weiter schwimmen.
Text: Fabian J., Braun P. (beide IOW)
Expedition: | MSM105 |
Mission: | BUSUC 2 |
Start: | 11.01.2022 - Walvis Bay |
Ziel: | 23.02.2022 - Mindelo |