Vom 15. bis 17. August 2022 besuchten die sechs Schüler:innen der deutschen Delegation der diesjährigen International Earth Science Olympiad (IESO)* das IOW, um hier mit Unterstützung von Expert:innen die Arbeiten für ihren praktischen Wettbewerbsbeitrag auszuführen. Der Forschungsfokus des Projektes, mit dem sie die internationale Wettbewerbsjury Ende August überzeugen wollen: Nachweis des Unkrautvernichters Glyphosat in der Warnow und verschiedenen Zuflüssen sowie in der Ostsee.
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Forscherinnen des IOW analysierten erstmals eine Langzeitprobenserie zur Mikroplastikverschmutzung im Nordost-Atlantik aus 2000 m Wassertiefe hinsichtlich Anzahl, Größe, Masse, Material und möglicher Herkunft der Partikel. Die Proben wurden zwischen 2003 – 2015 mit einer Sinkstofffalle im Madeira-Becken gesammelt. Art und Menge der Plastikpartikel variierten stark, machten aber bis zu 8 % des gesamten Partikelniederschlags aus. Häufigste Plastikarten waren Polyethylen und PVC.
Björn Carlson-Ostsee-Preis an IOW-Forscherin Maren Voß verliehen: „Forschung auf höchstem Niveau“
Maren Voß vom IOW wurde heute in Stockholm mit dem mit 3 Mio. schwedischen Kronen dotierten Björn Carlson Ostsee-Preis der Björn Carlson Baltic Sea Foundation ausgezeichnet. Die Stiftung würdigte damit die wegweisende Forschung der Wissenschaftlerin zu marinen Stickstoff-Kreisläufen in der Ostsee.
In Mecklenburg-Vorpommern bringen vier Institutionen regelmäßig ihre Ostsee-Expertise in die nationale und internationale Meerespolitik ein: das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Rostock, das Deutsche Meeresmuseum Stralsund sowie das Thünen-Institut für Ostseefischerei. Alle zwei Jahre veranstalten sie gemeinsam den „Ostseetag“, um im direkten Dialog mit interessierten Bürger:innen neueste Erkenntnisse vorzustellen. Nach der Corona-Pause ist der Ostseetag nach vier Jahren endlich wieder zurück und lädt erneut mit spannendem Themen-Mix in den Rostocker Stadthafen ein. Fokus diesmal: „Die Ostsee im Zeichen des Klimawandels“
Wissenschaftliche Bestandsaufnahme für Ostseeregion auf internationaler Baltic Earth Konferenz
Vom 30. Mai bis zum 3. Juni findet auf der polnischen Halbinsel Hel gegenüber der Metropolregion Danzig im Ort Jastarnia die 4. Baltic Earth Konferenz statt. Thema ist eine umfassende wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Ostseeregion, insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels. Die Konferenz wird ausgerichtet vom Baltic Earth Sekretariat am Helmholtz-Zentrum Hereon in Zusammenarbeit mit dem IOW und dem Institut für Ozeanologie der polnischen Akademie der Wissenschaften (IO-PAN) in Sopot.
Wie nah ist der Kipp-Punkt? Neue Untersuchungen zum atlantischen Strömungssystem
Mit einer aktuellen Publikation im Fachmagazin Nature Climate Change tragen Forschende aus Kiel und Warnemünde zum weiteren Verständnis der Veränderungen in der Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation bei, die in der Öffentlichkeit als „Golfstromsystem“ bekannt ist. Sie ist für das globale Klima ebenso wichtig wie für das Klimageschehen in Europa. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht die Frage, ob der menschengemachte Klimawandel die ozeanische Umwälzbewegung bereits verlangsamt. Der Studie zufolge dominieren zurzeit noch die natürlichen Schwankungen.
Der BRIESE-Preis für Meeresforschung 2021 geht an Dr. Kathrin Busch. Die Jury würdigt damit ihre herausragende Forschung zu Tiefseeschwämmen samt der in ihnen lebenden Mikroorganismen. Sie untersuchte deren Biodiversität weltweit und analysierte zusätzlich die Einflussfaktoren der umgebenden Ökosysteme. Neben neuen Erkenntnissen zu diesen Lebensgemeinschaften liefert ihre Arbeit auch eine wissenschaftliche Basis, um Schutz und nachhaltige Nutzung der empfindlichen Tiefseeschwamm-Ökosysteme zu verbessern.
Erste Trägerin des Björn Carlson-Ostsee-Preises wird IOW-Forscherin Maren Voß
Der 2022 erstmalig verliehene Björn Carlson Ostsee-Preis der schwedischen Björn Carlson Baltic Sea Foundation geht an Prof. Dr. Maren Voß vom IOW. Ausgezeichnet wird Maren Voß für ihre wegweisende Forschung zur Bedeutung von Stickstoff in marinen Kreisläufen und insbesondere seiner Rolle bei der Überdüngung der Ostsee. Der mit 3 Mio. Schwedischen Kronen dotierte Preis wird am 3. Juni 2022 in Stockholm verliehen.
Um die Folgen des menschengemachten Klimawandels abzumildern, werden zusätzlich zu drastischer Reduzierung von CO2-Emissionen auch Maßnahmen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre erforderlich sein. Ob und wie die Ozeane einen Beitrag zur gezielten atmosphärischen CO2-Reduktion leisten können, wird im Rahmen der Forschungsmission CDRmare der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) untersucht. Vom 9. bis 10. März 2022 treffen sich alle beteiligten Forschenden zum ersten Mal in Lüneburg, um sich zu den Hauptfragestellungen aus insgesamt sechs Forschungsverbünden intensiv auszutauschen.
Im Auge des Sturms: Was passiert mit dem Nährstoffkreislauf, wenn ein Taifun das Meer aufwirbelt?
Im September 2018 geriet eine Expedition im Rahmen des deutsch-chinesischen Projekts MEGAPOL unter den Einfluss des Supertaifuns „Mangkhut“. Dabei gelang es, einzigartige Datensätze zum Nährstoffbudget in dem betroffenen Teil des Südchinesischen Meeres zu erheben. Aus tieferen Wasserschichten wurden enorme Nährstoffmengen in das Oberflächenwasser eingemischt, wo sie das Wachstum des Phytoplankton in wenigen Wochen verdreifachten.