Die obere Abbildung zeigt die Verteilung des CO₂-Partialdrucks (pCO₂) zwischen der Mecklenburger Bucht und dem Finnischen Meerbusen im Winter (rot) und Frühjahr (grün) in 2008. Im Winter wird durch die tiefe Durchmischung CO₂-reiches Wasser an die Oberfläche transportiert, so dass das Wasser durchgehend eine CO₂-Übersättigung gegenüber der Atmosphäre (etwa 380 µatm) zeigt. Ausgelöst durchden CO₂-Verbrauch während der Frühjahrsblüte sinkt der pCO₂ im April kräftig und fällt im Nordosten der Ostsee auf Werte unter 100 µatm ab. Die daraus berechnete Biomasse-Produktion erfordert einen Stickstoffbedarf, der nur etwa zur Hälfte durch den winterlichen Nitratvorrat gedeckt wird. Es gibt deutlihce Hinweise darauf, dass dieses Defizit durch die Stickstofffixierung ausgefüllt wird.

In der unteren Abbildung ist die Sauerstoffsättigung gegen den pCO₂ für den Schnitt am 23.4. aufgetragen. Entsprechend den biochemischen Vorgängen bei der Photosynthese ist der CO₂-Verbraucht mit der Freisetzung von O₂ verbunden. Eine O₂-Übersättigung von nahezu 30% wird während der intensiven Biomasse-Produktion im Nordosten beobachtet. Da CO₂ und O₂ ein unterschiedliches Verhalten beim Gasaustausch mit der Atmosphäre zeigen, wird sich der Zusammenhang zwischen der O₂-Sättigung und dem pCO₂ mit der Zeit ändern. Hieraus lassen sich Transfergeschwindigkeiten für den Gasaustausch berechnen.