Frage:
Wir waren Anfang Juli in der Wohlenberger Wiek im Urlaub und haben eine seltsame Entdeckung gemacht. Wir sahen zwei kleine Öffnungen auf dem Meeresgrund im Sand, von denen eine behaart war. Zusammen waren sie daumengroß. Dabei handelte es sich nicht nur um Einzelne sondern Unzählige (z.T. mehr als zehn pro Quadratmeter). Außerdem waren auch Tausende spaghettiartige Sandkringel zu sehen. Bei Berührung verschwanden diese Öffnungen aber sofort blitzartig. Um was handelte es sich dabei?
Antwort:
Dabei handelt es sich um die Sandklaffmuschel (Mya arenaria)- Die erwachsenen Tiere leben etwa 20 cm tief im Boden und nur ein etwa Fingernagel großes ovales Loch auf der Sedimentoberfläche verrät dem geübten Auge den Aufenthalt der Muschel. Das Loch wird durch einen "Schnorchel", dem so genannten Siphon, erzeugt, mit dem die tief sitzende Muschel Nahrungspartikel aus dem Wasser aufnimmt.
Für die spaghettiartigen Sandkringel ist der Wattwurm (Arenicola marina) verantworlich, der im Boden in einer Röhre lebt. Er frißt gewissermaßen Sediment und nachdem er die für ihn geeigneten Bestandteile daraus entnommen hat, scheidet er die Überreste aus, in Form der typischen Kotschnüre.
Mehr Info unter: http://www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de/k_twilos/start.htm#liste
Die Frage wurde von Dr. Doris Schiedek, IOW, beantwortet.
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