Frage:

Da ich hochgradiger Allergiker bin, wird mir von dem Genuss von Zuchtfischen abgeraten. Ich habe aber keine Ahnung, welche Fische man heutzutage züchten kann oder nicht. Können Sie mir weiterhelfen?

Antwort:

Ihre Anfrage ist nicht ganz einfach zu beantworten:

Ich beschränke mich dabei auf Meeresfische, lasse also die Karpfenartigen unbeachtet. In aller Regel lohnt sich die intensive Fischzucht und -mast nur für hochwertige (teurere) Speisefische, also in erster Linie Salmoniden (Lachs und Forelle), die inzwischen zum größeren Teil aus der Aquakultur kommen. Die Norweger und Spanier haben wohl inzwischen auch den Steinbutt, Heilbutt und die Seezunge in Kultur, und auch der Aal wird teilweise gemästet. Die Norweger sind zwar inzwischen relativ weit mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Aquakultur des Dorsches, aber meines Wissens ist sie ökonomisch vorläufig kaum machbar.

Deswegen sind Sie bei Dorschartigen (Dorsch/Kabeljau, Schellfisch, Alaska-Pollack usw.) auf der relativ sicheren Seite. Ganz sicher, daß es sich nicht um Zuchtfische handelt, sind sie bei Heringsartigen (Hering, Sprotte, Sardine, Sardelle, Anchovis), Makrelen und Thunfischartigen. Die meisten Plattfische (Scholle, Kliesche, Limande usw.) sind wohl reine Wildfänge.

Wenn Sie nur gern gelegentlich Ihre Speisekarte um etwas Fischiges erweitern möchten, mag Ihnen diese Auskunft reichen. Geht es Ihnen aber darum, neue Fische zu probieren, ist Vorsicht angesagt: unter einigen Handelsnamen, wie z. B. "Butterfisch", werden mehrere Arten angeboten, die z.T. aus tropischer Aquakultur stammen könnten.

Viele Auskünfte zu einzelnen Fischarten können Sie im Internet unter www.fishbase.de finden. Im Bedarfsfall fragen Sie gern spezifischer wieder bei mir an.

Diese Frage wurde von Dr. Rolf Schneider, Institut für Ostseeforschung an der Universität Rostock beantwortet.