Vielfalt der Meeresbiologie – Praktikum in der Biologischen Meereskunde
Vom 11.2.2013 bis 15.2.2013 haben wieder interessierte Schüler ein Biologiepraktikum am IOW absolviert. Die Jugendlichen kamen aus ganz Deutschland. Sowohl aus der unmittelbaren Umgebung Rostocks wie Rövershagen, aber auch aus Köln waren sie zum IOW gekommen, um das Ökosystem Ostsee kennenzulernen und dabei selbst wissenschaftlich zu arbeiten. Während der Woche wurden die Schüler von unterschiedlichen Kollegen aus der Sektion Biologische Meereskunde betreut, die ihnen jeden Tag einen anderen Einblick in die Meeresbiologie gaben. Auf dem Programm standen dabei die Untersuchung von Mikroorganismen wie Bakterien, Zoobenthos also Lebewesen, die am Meeresgrund leben, Phytoplankton wie Kiesel- oder Blaualgen sowie Zooplankton, zu dem beispielsweise die Ruderfußkrebse gehören. Die Schüler erfuhren dabei nicht nur viel über die Organismen, sondern wurden auch mit unterschiedlichen Untersuchungs- und Bestimmungsmethoden vertraut gemacht, von denen sie eine Vielzahl selbst anwenden konnten. Außerdem lernten sie die richtigen und sicheren Arbeitsweisen in den Laboren kennen.
Die Schüler mikroskopierten und skizzierten sowohl Zoobenthos als auch Zooplankton. Für die Untersuchung des Phytoplanktons filtrierten sie Proben und extrahierten aus dem Filtrat Chlorophyll, den für die Photosynthese essentiellen Farbstoff. Mit einem selbstständig messenden Autoanalyser wurden weitere Stoffkonzentrationen bestimmt, zum Beispiel von den Nährstoffen Nitrat und Phosphat. In der Marinen Mikrobiologie wurde den Schülern die Polymerase-Kettenreaktion vorgestellt, mit der sich Abschnitte der DNA vervielfältigen lassen. Auch hier konnten die Praktikanten selbst Erbgut kopieren, welches anschließend mittels einer Gelelektrophorese analysiert wurde. Das Highlight des Praktikums war jedoch die Probenahme in Heiligendamm. Trotz des schlechten Wetters, das die Probenahme erschwerte, konnten hier die Schüler viel über die Probenahme von Organismen aus dem Wasser lernen. Außerdem maßen sie die Temperatur und den Salzgehalt des Wasser, die zwei wichtigsten Umweltfaktoren, die das Ökosystem der Ostsee beeinflussen.
Auch wenn manche der Praktikanten sich gerne mit Fischen beschäftigt hätten oder auf eine Ausfahrt mitgekommen wären, zogen sie doch alle ein sehr positives Fazit. Drei der Schüler planen später in der Biologie tätig zu sein. Für sie war das Praktikum eine gute Gelegenheit etwas über den Arbeitsalltag der Wissenschaftler und die Vielfalt der Forschungsfelder zu erfahren. Ein Jugendlicher schrieb im Nachhinein: „Ich würde gerne wiederkommen und ein längeres Praktikum absolvieren. Vielleicht klappt es ja während meines Studiums noch einmal.“