Alles andere als nur „glibberiger Matsch“ – Zwischenfazit des Rippenquallenprojekts
Seit August 2012 führt eine Schülergruppe des Erasmus-Gymnasiums im Rahmen ihres Wahlpflichtunterrichts das Rippenquallenprojekt unter der Betreuung der Biologin Christina Augustin weiter. Die drei Zehntklässlerinnen Annemarie Mengel, Jane Brück und Sophie Lukas nahmen mithilfe eines Handnetzes Proben vom Neuen Strom und zählten unter dem Mikroskop die Jungtiere der Ohren- und der Rippenquallen. An ihrer Probenahmestelle maßen sie die Temperatur, die Sichttiefe und den Salzgehalt. Auch der Müll im Wasser wurde erfasst. Die Schülerinnen bekamen so einen ersten Einblick in das Forscherleben. Auch bei der Auswertung orientierte sich die Gruppe an den wissenschaftlichen Standards. Im Rippenquallenprojekt bietet sich für die Schüler dabei sogar die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu erzielen statt bereits Erforschtes erneut zu untersuchen.
Die Rippenqualle Mnemiopsis leidyi ist eine eingewanderte Art, die in der Ostsee seit Herbst 2006 vorkommt. Mit den Untersuchungen der Schüler kann ihre Verbreitung abgeschätzt werden. Diese Hinweise nützen auch den Forscher am Institut. Die Schüler konnten dagegen echte Laborluft schnuppern und den Alltag eines Wissenschaftlers kennenlernen. Zwar lernten sie, dass Wissenschaft aus viel Routinearbeit besteht, jedoch konnten sie viel über wissenschaftliche Methodik zum Beispiel die richtige Probenbearbeitung erfahren. Auch das Mikroskopieren machte ihnen Spaß und so bekamen die Quallen sogar Namen, wie Bert oder Karl. Die Schülerinnen waren also sehr motiviert, was sicherlich auch durch die ganz andere Atmosphäre eines Forschungsinstituts im Vergleich zur Schule verursacht wurde. Die Möglichkeit selbstständig wissenschaftlich tätig zu sein war für sie bisher das Highlight des Projekts. Die Quallen sind aus ihrer Sicht nicht einfach nur „glibberiger Matsch“ sondern „filigrane Wunderwerke“, wie sie in ihrem Bericht schrieben, und es lohnt sich, diese näher zu betrachten.