20.09.2023 / Kiel. Für ihre Bachelor-Arbeit hat Denise Otto den biogeochemischen Einfluss von Überflutungen auf die Böden eines Küstenmoores untersucht. Heute wird die Nachwuchswissenschaftlerin in Kiel mit dem Otto-Krümmel-Förderpreis 2023 ausgezeichnet. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel e.V. für herausragende Bachelor-Abschlüsse im Bereich der Ozeanforschung verliehen.
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Der Weltozean hat in den zurückliegenden Jahrzehnten rund 25 Prozent der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen aufgenommen und den Klimawandel somit maßgeblich gebremst. Diesen natürlichen Klimaservice des Meeres könnte die Menschheit ankurbeln, indem sie die Kohlendioxid-Aufnahmeprozesse des Meeres verstärkt. Welche Verfahren dafür in Frage kommen und wie sie aktuell erforscht werden, erläutert die jetzt erschienene Broschüre der Forschungsmission CDRmare „Marine Kohlenstoffsenken in Dekarbonisierungspfaden“ der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM).
Bei der International Earth Science Olympiad IESO 2023 vom 20. – 26. August gewann die deutsche Nationalmannschaft für ihr praktisches Feldforschungsprojekt zum Nachweis regionaler Auswirkungen des Klimawandels in der Ostsee eine Goldmedaille. Damit gehören die vier Schüler zu den sechs besten der insgesamt 36 teilnehmenden Teams aus aller Welt. Zuvor hatten sie das IOW besucht, um hier, unterstützt von Fachleuten des Instituts, die Arbeiten für ihren praktischen Wettbewerbsbeitrag auszuführen.
Modellsimulationen finden die Ursache für ungewöhnlich hohe Temperaturen am Boden der Bornholm See
Am Boden des Bornholmbeckens in der zentralen Ostsee ist die Wassertemperatur in den letzten Jahrzehnten schneller angestiegen ist, als an der Oberfläche. Diese ungewöhnliche Entwicklung konnten Warnemünder Forschende nun mit einer zeitlichen Veränderung im Wasseraustausch zwischen Nord- und Ostsee erklären. Sie sorgt dafür, dass neben der raschen Temperaturerhöhung im Oberflächenwasser, die überall in der Ostsee festzustellen und auf die globale Klimaerwärmung zurückzuführen ist, auch im Tiefenwasser die Temperatur steigt. Die Forschungsergebnisse wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht.
Arved Fuchs, bekannter Polarforscher, Abenteurer und Aktivist, setzt seine Expeditionsreihe OCEAN CHANGE fort, die sich seit 2015 mit Veränderungen in den Ozeanen sowie deren Auswirkungen auf Klima und Küsten befasst. Sein Ziel: Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Meeres- und Klimaschutz sowie Citizen Science-Unterstützung für Forschungsinstitute durch Datenerfassung, Probennahme u. Ä. Erster Zwischenstopp vom 27. – 29.6. war nach Expeditionsstart in Flensburg das IOW. Dort nahm das Expeditionsteam verschiedene Messinstrumente zur Langzeitdatenerfassung an Bord, um diese für das Institut an bestimmten Positionen in der Ostsee auszusetzen.
Vom 12. bis 15. Juni 2023 besuchen die vier Schüler der deutschen Delegation der diesjährigen International Earth Science Olympiad (IESO) das IOW, um hier, unterstützt von Forschenden des IOW, die Arbeiten für ihren praktischen Wettbewerbsbeitrag auszuführen. Das Projekt, mit dem sie Ende August vor die internationale Wettbewerbsjury treten, befasst sich mit dem Nachweis regionaler Auswirkungen des Klimawandels in der Ostsee.
Das Ostseeklima im Einfluss des Atlantiks: Neue Erkenntnisse über eine „Fernbeziehung“
Von der Wassertemperatur bis zum regionalen Wasserkreislauf: der Arbeitsgruppe „Dynamik regionaler Klimasysteme“ am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde ist es gelungen, mithilfe von regionalen Klimamodellen und der statistischen Auswertung von Langzeit-beobachtungen, hinter dem Signal des Klimawandels einen starken Einfluss des Atlantiks auf den Ostseeraum zu identifizieren. Sie untersuchten dafür die Auswirkungen der Atlantischen Multidekadischen Variabilität, einer periodischen Schwankung der Oberflächenwassertemperatur des Nordatlantiks, auf die Ostsee. Die Ergebnisse erschienen jetzt in der renommierten Fachzeitschrift npj Climate and Atmospheric Science.
Ostseeküste unter der molekularbiologischen Lupe: TREC-Expedition zu Gast am Partnerinstitut IOW
Die internationale Forschungsexpedition TREC (kurz für: TRaversing European Coastlines) zur Erforschung der Wechselwirkungen von Land und Meer entlang der europäischen Küstenökosysteme hat die deutsche Ostsee erreicht. Unter Federführung des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und der Tara Ocean Foundation liegt ihr Schwerpunkt auf modernsten molekularbiologischen Analysen als Grundlage für ein innovatives Umweltmonitoring. Aktuell macht TREC Stopp beim Kooperationspartner IOW, das als ‚Basislager‘ die derzeitigen Arbeiten in der Ostsee unterstützt.
Ostseeraum: Neue Sachstandsberichte zur Klima- und Erdsystemforschung
Die umfassende Artikelsammlung, die kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift Earth System Dynamics veröffentlicht wurde, dokumentiert den heutigen Wissenstand der Klima- und Erdsystemforschung im Ostseeraum. Das Themenspektrum reicht von den Ökosystemen der Ostsee, über den Einfluss des Menschen auf die Umwelt bis hin zu einer ausführlichen Bestandsaufnahme des aktuellen Wissens zum Klimawandel und seinen Auswirkungen sowie der Verlässlichkeit von Zukunftsszenarien.
Der BRIESE-Preis für Meeresforschung 2022 geht an Dr. Luisa von Albedyll. Die Jury würdigt ihre herausragende Forschung, die wesentlich zum Verständnis dynamischer Prozesse beiträgt, die die Dicke von polarem Meereis beeinflussen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Briese-Reederei gestiftet und vom IOW wissenschaftlich betreut.