Meine Arbeit im Wissenschaftsmanagement
Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, dass ich nun jeden Morgen am Warnemünder Strand entlang meinen Weg zur Arbeit in einem Meeresforschungsinstitut bestreite, hätte ich das mit Sicherheit lachend abgetan. Klar, Meeresforschung, gerade Biologie, gehörte schon immer zu meinen großen Interessen. Doch tatsächlich die Möglichkeit zu haben, ein Jahr die Forschung hautnah zu erleben, so hautnah, dass man selber, ob im Labor oder am Computer, mitwirkt, hätte ich niemals für möglich gehalten.
Zu den Aufgaben von Forschungsinstituten gehört mehr als die klassische Forschungsarbeit. Die Ergebnisse sollen auch in die Öffentlichkeit präsent sein, sie sollen die Menschen erreichen, zum Handeln bewegen. Und genau dafür ist mein Arbeitsbereich, das Wissenschaftsmanagement, da.
Was mache ich also den ganzen Tag, wenn keine Schüler*innen, wie sonst, ins IOW kommen, niemand die Ausstellung besuchen kann und kaum Veranstaltungen stattfinden. Die Antwort ist ausführlicher als vielleicht erwartet. Nun gehören wöchentliche Beprobungsfahrten inklusive Filtration im Labor, Datenanalysen und Literaturrecherchen zu meinem Tag. Die Öffentlichkeitsarbeit verlagert sich zunehmend ins Digitale. Es gibt die Wanderausstellung „MicroCatch Balt“ über Mikroplastik zu betreuen und digitale Dialogveranstaltungen zu planen. Die Forschung schläft nicht, also muss auch das Wissenschaftsmanagement mithalten. So wird es nie langweilig, meine Arbeit ist vielfältig und lässt mir Freiraum für Entfaltung und Weiterentwicklung in einer Breite, wie sie sonst vielleicht nicht möglich gewesen wäre.
Es ist zwar etwas klischeehaft zu sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden, doch das trifft es ziemlich auf den Punkt. Es fiel mir sicherlich schwerer Erwartungen zu fassen, wenn vieles gleichzeitig in der Schwebe hing. Ich habe mich also gefreut auf ein Jahr voller neuer Erfahrungen, dem Kennenlernen neuer Menschen und dem Festigen meiner beruflichen Pläne. Jetzt nach zwei Monaten kann ich sagen, dass all das hier Alltag ist.
Ich freue mich daher umso mehr auf den Rest dieses außergewöhnlichen und wirklich besonderen Jahres.