Meine Arbeit in der Meereschemie
Ich arbeite in der Sektion Meereschemie in der Arbeitsgruppe Biogeochemie umweltrelevanter Gase. In der AG fokussieren wir uns hauptsächlich auf die Treibhausgase Methan und Lachgas sowie Kohlenstoff, da das Meer eine Quelle bzw. Senke für diese Gase darstellt.
Einen großen Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich im Labor. Zum einen messe ich den Lachgas-/Methangehalt von Meerwasserproben aus der Ostsee. Dies gelingt mit der Purge and Trap Anlage und einem Gaschromatographen. Im CO2 Labor befasse ich mich mit dem gesamten gelösten anorganischen Kohlenstoff im Meer (CT/ total dissolved inorganic carbon). Dafür messe ich den CT Gehalt, die Alkalinität und den pH Wert von Meerwasserproben.
Die Meerwasserproben werden während der Monitoring Seefahrten aus der Ostsee genommen und in den Wochen unmittelbar nach der Fahrt im Labor gemessen. Dadurch sind die Daten/Ergebnisse der Messung ziemlich aktuell. Das ist besonders spannend, wenn bestimmte Ereignisse, wie zum Beispiel die Gas-Lecks bei Nord Stream 1 & 2 in den Ergebnissen erkennbar sind.
Zusätzlich fallen immer wieder kleine Aufgaben an, wie die Flaschen für die nächste Befüllung vorzubereiten, Puffer herzustellen, die Messanlagen zu warten oder die Kisten für die nächste Forschungsfahrt zu packen. Neben der Arbeit im Labor beschäftige ich mich auch damit Probenprotokolle zu digitalisieren oder gemessene Daten auszuwerten.
Die Arbeit in der Arbeitsgruppe ist nicht nur praktisch. Einen Teil der Arbeitszeit verbringe ich auch am Schreibtisch, um z.B. Probenprotokolle zu digitalisieren oder gemessene Daten auszuwerten. Zusätzlich erfahre ich auch viel über die Arbeit anderer Mitarbeiter aus der Arbeitsgruppe durch die wöchentlichen Arbeitsgruppen Meetings oder durch Vorträge für das gesamte IOW. Und falls doch mal nichts zu tun ist, stehen mir Master-/Doktorarbeiten oder andere Literatur über die Grundlagen der chemischen Ozeanographie zur Verfügung. Dadurch erhalte ich tieferes Verständnis für die gemessenen Daten im Labor.
Ich arbeite allerdings nicht nur im IOW. Wir sind beispielsweise zum Travemünder Hafen gefahren, um die Messinstrumente der Arbeitsgruppe auf einer Fähre zu warten. Ein Highlight des freiwilligen Jahres wird sicherlich die Reise auf dem Forschungsschiff sein.
Mir macht das freiwillige Jahr in der Meereschemie großen Spaß. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und man bekommt einen ziemlich guten Einblick, wie es ist in der Forschung zu arbeiten.