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Frage:

Wie kommt der Salzgehalt der Weltmeere zustande?

Antwort:

Die Weltmeere enthalten neben den im Meerwasser gelösten Gasen, organischen Stoffen und unlöslichen suspendierten Teilchen vor allem lösliche anorganische Salze. Durch Verdunstung, Niederschlag und Abfluß von Wasser von den Kontinenten unterliegen die Wassermassen an der Erdoberfläche einem stetigen Kreislauf. Verdunstung an der Meeresoberfläche und Wind bewirken, dass praktisch salzfreies Wasser mit dem Niederschlag zum Festland verfrachtet wird. Hier nimmt das Wasser die im Boden und in den Gesteinen vorhandenen Salze auf und gelangt mit geringen Salzmengen beladen über die Flüsse ins Meer zurück.

Auf diese Weise ist der Ozean im Laufe der Erdentwicklung immer stärker mit Salzen angereichert worden. Dieser Vorgang läuft auch gegenwärtig uneingeschränkt weiter. Die mit dem Flußwasser zugeführte jährliche Salzmenge von 2,7 x 10**9 Tonnen ist jedoch gegenüber der im Weltmeer vorhandenen Menge von 5 x 10**16 Tonnen so gering, daß eine merkliche Zunahme des Salzgehaltes mit unseren derzeitigen Meßmethoden nicht nachgewiesen werden kann.

Auftretende örtliche Unterschiede in dem Gehalt des Meerwassers mit Salzen werden im offenen Ozean verhältnismäßig schnell in der Gesamtwassermasse durch die Strömungen und Seegang vermischt, so daß innerhalb sehr keiner Abweichungen die Zusammensetzung des Meersalzes aus den verschiedenen Elementen konstant bleibt.

Die Gesamtmenge des Wassers und der gelösten Salze im Weltmeer kann in der Gegenwart und jüngsten geologischen Vergangenheit als konstant angesehen werden. Horizontale und vertikale Salzgehaltsunterschiede haben im Wasserumsatz des Meeres seine Ursache. Der mittlere Salzgehalt des Weltmeeres beträgt etwa 35 ‰, d. h. in 1 kg Meerwasser sind 35 g Salz enthalten. Die regionalen Salzgehaltsunterschiede liegen zwischen 33 und 37 ‰. Werte darunter und darüber haben lokale Bedeutung.

Die unterschiedliche Verteilung des Salzgehaltes wird in entscheidendem Maße durch die klimatischen Bedingungen bestimmt. Verdunstung und Niederschlag bewirken einen natürlichen Kreislauf des Wassers an der Erdoberfläche und damit auch eine lokale Zu- oder Abnahme des Salzgehaltes im Meer. Die Süßwasserzufuhr durch die Flüsse in den Küstengebieten sowie die Eisbildung und Eisschmelze in den Polarzonen führen zu weiteren Verschiebungen im Salzgehalt.

Diese Frage wurde von Dr. Wolfgang Matthäus, Sektion Physikalische Ozeanographie, beantwortet.

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