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Frage:

Warum werden manche Meere als Ozeane bezeichnet, andere jedoch nicht? ("Indischer Ozean", aber das "Chinesische Meer")

Antwort:

Nach dem Lehrbuch Allgemeine Meereskunde von Dietrich und Kalle ist die Einteilung zwischen Ozeanen und Meeren wie folgt definiert:
Die Kontinente und die ihnen vorgelagerten Inseln gliedern das zusammenhängende Weltmeer in drei Ozeane, den Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean. Die Grenzen dieser Ozeane sind 1953 durch das Internationale Hydrographische Buero in Monaco durch die Längengrade herausragender Kaps festgelegt, nämlich zwischen Atlantik und Indik durch den Meridian von Kap Agulhas (20°E) in Südafrika, zwischen Indik und Pazifik durch den Meridian des Südkaps von Tasmanien (147°E) und der Meridian von Kap Horn (68°W) bildet die Grenze zwischen Pazifik und Atlantik.

Festlandflächen und Inselketten schnüren einzelne Meeresgebiete mehr oder weniger ab und machen sie zu Nebenmeeren der betreffenden Ozeane. Man spricht von Randmeeren, wenn sie dem Festland nur randlich angelagert sind wie z.B. die Nordsee, und von Mittelmeeren wenn sie in größerer Breite vom Land umschlossen sind wie z.B. das Europäische Mittelmeer. Allen diesen Meeren ist gemeinsam, dass sie mit den Ozeanen durch Meeresstraßen verbunden sind.

Darüber hinaus werden vereinzelt sehr große Binnengewässer, die nicht mit den Ozeanen verbunden sind, als Binnenmeere bezeichnet z.B. das Kaspische Meer. Die Terminologie zwischen Binnensee und Binnenmeer ist nicht ganz eindeutig definiert, da sie durch Tradition und geschichtliche Entwicklung mitbestimmt ist. So haben z.B. die Großen Seen zwischen USA und Kanada eine Größe, die vergleichbar mit der Größe von Binnengewässern ist, die als Meere bezeichnet werden.

Die Frage wurde von Dr. Hans Ulrich Lass, IOW, beantwortet.

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