Frage:
Woher kommen die Wellen im Meer?
Antwort:
Die häufigsten an der Meeresoberfläche zu beobachtenden Wellen sind Windwellen, die in der Regel weit draußen im Meer entstehen und dann auf die Küsten zulaufen und z.B. in Warnemünde am Strand zu beobachten sind. Um die Geburt dieser Wellen zu verstehen, muss man zunächst die Luftströmung über der Wasseroberfläche betrachten. Die Luft bewegt sich nämlich nicht gleichmäßig über das Meer hinweg, sondern in turbulenten Luftwirbeln, die immer vorhanden sind und die wir zum Beispiel als "Windböen" wahrnehmen.
Solche Luftwirbel "drücken" nun an manchen Stellen etwas stärker, an anderen Stellen etwas schwächer, auf das Wasser und verursachen so kleine "Täler" oder "Berge" in der Oberfläche - die Welle ist geboren. Und der Wind ist es auch, der diese "Wellenbabies" im wahrsten Sinne des Wortes großzieht. So wie der Fahrtwind nämlich über die gebogene Fläche einer Flugzeugtragfläche streicht und diese mitsamt dem Flugzeug nach oben hebt, so streicht der Wind auch über die gebogene Oberfläche der jungen Wellenberge und zieht sie dadurch ein Stückchen nach oben: die junge Welle wächst. Dieses Phänomen, egal ob Tragfläche oder Welle, nennt man übrigens den "Bernoulli-Effekt". Durch ihn entstehen immer kräftigere Wellen, die sich dann auch gegenseitig beeinflussen können und durch einen komplizierten Mechanismus auch längere Wellen entstehen lassen.
Aber Vorsicht, nicht alle Wellen, die wir in Warnemünde am Strand sehen, sind so entstanden. Besonders bei stillem Wetter kommen die meisten Wellen nämlich durch die einlaufenden Fähren zustande, und das ist eine ganz andere Geschichte.
Die Frage wurde von PD Dr. Lars Umlauf, IOW, beantwortet.
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