Erfolgreiche Winter-Expedition eröffnet MGF-Ostsee Forschern interessante Einblicke in die saisonale Dynamik von bodenlebenden Organismen und Biogeochemie
Im Rahmen des Monitoring-Programms des Instituts für Ostseeforschung, Warnemünde, das den deutschen Beitrag zur Überwachung der Meeresumwelt der Ostsee im Rahmen des Helsinki-Abkommens (HELCOM) erfüllt, war jetzt Michael Naumann mit dem Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese unterwegs und hat zusätzlich zu seinem eigenen Programm, Sedimentproben aus dem marinen Naturschutzgebiet Fehmarnbelt für die Kollegen aus dem MGF-Ostsee Projekt mitgebracht. Anhand dieser Proben untersuchen unsere MGF-Ostseeforscher nun die Biogeochemie, Mikroorganismen (Protisten, Bakterien) und Makrofauna des Sediments im Naturschutzgebiet. Da die Kollegen vom Monitoring mehrmals jährlich unterwegs sind, eröffnet es die Möglichkeit zu unterschiedlichen Jahreszeiten Proben zu nehmen.
Für die Wissenschaftler im MGF-Ostsee Projekt, die bei einer großen Ausfahrt einmal im Jahr, im Sommer Proben nehmen, sind zusätzliche Proben zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr äußerst wertvoll. So können beispielsweise natürliche Schwankungen in der Biodiversität oder der Zusammensetzung von Organismengesellschaften im natürlichen Jahresverlauf erkannt werden. Für die Interpretation, ob mobile bodenberührende Fischerei in Naturschutzgebieten einen genauso hohen Effekt hat, wie außerhalb der Schutzgebiete, liefern solche Proben somit wichtige zusätzliche Erkenntnisse bei der statistischen Auswertung. Denn nur so kann überprüft werden, ob auch andere Faktoren, die sich im Jahresverlauf ändern können, eine Rolle bei den Untersuchungsergebnissen spielen. Nun heißt es aber erstmal Proben auswerten.
UPDATE 14.12.21: Die Monitoringfahrten sind für dieses Jahr beendet. Wir freuen uns auf neue Proben im nächsten Jahr. Vielen Dank nochmals an Michael Naumann, die jeweiligen Fahrtleiter und alle Beteiligten.