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Ulrich Bathmann und Wolfgang Matthäus erhalten Bundesverdienstkreuz

Am 9. Januar 2025 erhielt Ulrich Bathmann, IOW-Direktor von 2011 bis 2022, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bundespräsident Walter Steinmeier würdigt damit seine Verdienste in der Erforschung und für den Schutz der Meere und Ozeane. Ebenfalls geehrt mit dem Verdienstkreuz am Bande wurde auch Wolfgang Matthäus, Meeresforscher in Warnemünde von 1963 bis 2003, für sein jahrzehntelanges Engagement in der historisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung der Meereskunde in Mecklenburg-Vorpommern. Die Auszeichnungen wurden in Schwerin von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überreicht.
„Das IOW und ich persönlich freuen uns sehr für Prof. Bathmann und Dr. Matthäus. Ulrich Bathmann hat als Direktor das IOW, die Leibniz-Gemeinschaft und die Deutsche Meeresforschung insgesamt entscheidend geprägt. Wolfgang Matthäus begleitet uns bis heute als geschätzter Chronist der Wissenschaftsgeschichte am Standort Warnemünde und hat auch wissenschaftlich wichtige Fundamente in der Ostseeforschung gelegt. Beide finden nun mit dem Bundesverdienstkreuz eine schöne und hochverdiente Würdigung“, kommentiert IOW-Direktor Oliver Zielinski die Ehrung seines Amtsvorgängers und des Seniorwissenschaftlers.
Als Ordensgrund für Ulrich Bathmann nennt das Bundespräsidialamt insbesondere seinen unermüdlichen Einsatz als Direktor des IOW sowie sein großes Engagement als Vorstandsvorsitzender des Konsortiums Deutsche Meeresforschung sowie im Vorstand der Deutschen Allianz Meeresforschung. Mit seinem jahrzehntelangen Wirken habe er einen maßgeblichen Beitrag bei der Vernetzung der meeresforschenden Einrichtungen in Deutschland und für deren internationale Sichtbarkeit geleistet. „Ulrich Bathmann hat mit seiner Arbeit prägend zur Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und der internationalen Anerkennung der deutschen Meeresforschung beigetragen. Über 10 Jahre leitete er das IOW und hat es zu einer der führenden Einrichtungen im Bereich der Meeresforschung entwickelt, international anerkannt und vernetzt“, hebt die Staatskanzlei MV ergänzend hervor.
Prof. Dr. Ulrich Bathmann (Jahrgang 1954) arbeitete nach dem Studium der Biologie und der Meereskunde an verschiedenen renommierten Forschungseinrichtungen und erforschte in zahlreichen Expeditionen die Weltmeere. 2011 wurde er als Direktor des IOW sowie als Professor für Erdsystemforschung der Universität Rostock berufen. In seiner Amtszeit am IOW (bis 2022) entwickelte er das Forschungsprofil des Instituts konsequent weiter – interdisziplinär und systemübergreifend, mit einem Fokus auf ein globales Prozessverständnis von Küsten- und Randmeeren. Er brachte seine Expertise auch in viele nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen und Forschungsgremien ein, darunter die deutsche Sektion der Intergovernmental Oceanographic Commission der UNESCO, das Konsortium Deutsche Meeresforschung und die Deutsche Allianz Meeresforschung. In letzteren beiden Institutionen ist er bis heute als Vorstandsvorsitzender bzw. Vorstandsmitglied aktiv. Zudem war er als Sprecher maßgeblich am Aufbau des Leibniz-Wissenschaftscampus Phosphorforschung in Rostock und an der Weiterentwicklung des Departments „Martime Systeme“ der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock beteiligt. Auch aktuell engagiert sich Bathmann weiterhin in zahlreichen Gremien, die sich der Förderung exzellenter Wissenschaft im Dienst des Umwelt- und Meeresschutzes widmen.
Dr. habil. Wolfgang Karl Matthäus (Jahrgang 1937) war seit den frühen 1960er Jahren in Warnemünde tätig, zunächst am Institut für Meereskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR, später am 1992 als Leibniz-Institut neu neugegründeten IOW. Als Seniorwissenschaftler in der physikalischen Ozeanographie erlangte er insbesondere mit der Erforschung der Salzwassereinbrüche in die Ostsee nationale und internationale Anerkennung. Seit seinem Ruhestand 2003 widmet er sich der Geschichte der Meereskunde am Standort Warnemünde und dokumentiert sie für die Nachwelt. Das jetzt verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist die Würdigung seines jahrzehntelangen Wirkens für die historisch-wissenschaftliche Aufarbeitung der Meereskunde in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – dessen Verdienstkreuz am Bande eine von acht Stufen ist – wird für herausragende politische, wirtschaftliche, soziale und wissenschaftliche Leistungen sowie für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verliehen. Als einzige allgemeine Verdienstauszeichnung des Landes ist er die höchste Anerkennung für Verdienste um das Gemeinwohl. Mit der Ordensverleihung möchte der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen lenken, denen er für Deutschlands Gemeinwesen besondere Bedeutung beimisst. Eine finanzielle Zuwendung ist damit nicht verbunden.