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HABBAL:
"BiodivGesundheit2: Auswirkungen schädlicher Algenblüten in der Ostsee, verursacht durch untypisches Auftreten bestimmter Algenarten (HABBAL-2) - Biodiversität und HAB Toxizität"

Schädliche Algenblüten (Harmful Algal Blooms, HABs) kommen in der Ostsee zunehmend häufiger vor, mit potenziell schwerwiegenden Auswirkungen auf wichtige Ökosystemleistungen, die marine Biodiversität und die menschliche Gesundheit. Ein extremes Beispiel ist das Massensterben von Fischen in der Oder im August 2022, verursacht durch die HAB-Art Prymnesium parvum, die in Zukunft entlang der Ostseeküste häufiger auftreten könnte. Darüber hinaus breitet sich derzeit eine Dinoflagellatenart (Alexandrium pseudogonyaulax) aus, die Toxine produziert und ebenfalls Schäden im Ostseeraum verursachen könnte. Unklar ist, welche Faktoren die Ausbreitung von P. parvum und A. pseudogonyaulax begünstigen, welche Auswirkungen die produzierten Toxine auf die menschliche Gesundheit haben und ab welchen Konzentrationen schädliche Auswirkungen auf andere Organismen zu erwarten sind. HABBAL Phase II bringt ein Konsortium aus Biologen, Chemikern, Sozialwissenschaftlern und lokalen Akteuren zusammen, um die Risiken von schädlichen Algenblüten für die marine Biodiversität und die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Ziel ist es, die Verbreitungs- und Populationsdynamik von A. pseudogonyaulax und P. parvum besser zu verstehen und ihre toxischen Wirkungen auf andere Planktonarten, Fische und Menschen zu charakterisieren. Dies beinhaltet die Bestimmung von Toxin-Eigenschaften und ökotoxikologischen Schwellenwerten. Die Kombination dieser Forschung mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen und die Einbeziehung von Partnern und Stakeholdern aus der Praxis liefert die Wissensbasis für die Entwicklung von Risikomanagementstrategien.