Das geplante Verbundprojekt RETAKE II vertieft die begonnenen Untersuchungen zu Potenzialen, Machbarkeit und Nebenwirkungen der atmosphärischen CO2-Entnahme durch Alkalinitätserhöhung (AE). Die Vorhaben in RETAKE-D-II sind Teil des Verbundprojekts.

Arbeitspaket 2.4 fokussiert sich auf die Ostsee. In Projektphase I wurden die unmittelbaren Auswirkungen einer möglichen Allakinitätsfreisetzung durch Lösung von eingebrachtem Kalk an zwei gegensätzlichen Standorten der Ostsee (Eckernförder Bucht und Gotlandbecken) untersucht. Durch Simulationen und die ergänzende Erhebung von Beobachtungsdaten konnten direkte Effekte auf die CO2-Aufnahme abgeschätzt werden. Dabei verblieben aber erhebliche Unsicherheiten durch die begrenzte Übertragbarkeit der von unseren Projektpartnern durchgeführten Inkubationsexperimente auf In-Situ-Bedingungen, durch die Vernachlässigung möglicher indirekter Effekte und durch die natürliche Hintergrund-Alkalinitätserhöhung, vermutlich hervorgerufen durch denselben Prozess (der Kalzitauflösung im Sediment). Diese Unsicherheiten sollen in der zweiten Phase reduziert werden, indem wir beantworten:
(1) Wie reagiert die Ostsee laut unserem Modell, wenn eine Kalzitauflösung analog zu den Ergebnissen der von den Projektpartnern durchgeführten Landerexperimente erfolgt, aber skaliert auf für eine Intervention realistische Einbringungsmengen (upscaling)?

(2) Wie könnte die benthische Kalzifizierung und speziell das Wachstum von Muscheln durch einen höheren Sättigungsgrad an Kalzit beeinflusst werden und wie stark würde dies den erwünschten Effekt der CO2-Aufnahme bremsen?

(3) Können neue Alkalitätsdaten für die Frischwasser-End-Member die Unsicherheiten der Hintergrund-Alkalinitätserhöhung reduzieren und so eine zukünftigen Attributierung der CO2-Aufnahme durch einen möglichen gezielten Kalkeintrag unterstützen?

Arbeitspaket 0.3 koordiniert verbundübergreifend das Datenmanagement der Forschungsmission „Marine Kohlenstoffsenken in Dekarbonisierungspfaden“.