Als Beitrag zu den Modulen Q&S II und B II des ITMS soll im Projekt ATMO-SHIP die Messung von atmosphärischen Konzentrationen der Gase CO₂, CH₄ und CO mit ICOS-ATC-konformer Qualität im Bereich der Deutschen Ostseeküste realisiert werden. Hierbei wird auf Ergebnisses des EU Projekts RINGO aufgebaut, in dem ein solcher Aufbau an Bord der ICOS-Plattform SOOP TAVASTLAND als Pilotprojekt realisiert wurde. Die Instrumentierung soll angepasst und zunächst auf das Forschungsschiff ELISABETH MANN BORGESE transferiert werden, wobei gleichzeitig die Steuerung und Frequenz der Datenübertragung stark verbessert werden sollen. Die Instrumentierung wird über ein Jahr Daten liefern und die Übertragung und die Datenprozessierung, voraussichtlich direkt über das ICOS ATC, operationalisiert werden. Routinen beziehungsweise Algorithmen für die Filterung von Stördaten soll etabliert und weiterentwickelt werden. In dem Jahr erfolgt gleichzeitig die Planung und Vorbereitung des Transfers der Instrumentierung auf die ICOS-Platform SOOP FINNMAID (Lübeck-Helsinki), auf der das IOW auch entsprechende Messungen des Oberflächenwassers im Rahmen von ICOS durchführt und wo das System dann für ein weiteres Jahr operationell betrieben werden soll. Anhand der Daten aus atmosphärischen Messungen und Oberflächenwassermessungen soll die Unsicherheit durch die übliche Verwendung der atmosphärischen Molenbrüche von festen Stationen für die ozeanische Flussberechnung eingegrenzt werden. Durch Analyse zusammen mit dem ITMS soll vorrangig der Mehrwert der atmosphärischen Daten für die Aufgaben des ITMS analysiert werden, auch in Bezug auf die bevorzugte Plattform (Forschungsschiff mit teilweise widerkehrenden Fahrtverläufen im Vergleich zu einem kontinuierlich operierendem kommerziellem Fährschiff). Hierauf basierend soll eine Entscheidung zum Weiterbetrieb (z.B. Antrag auf Etablierung einer ICOS ATC Station) erfolgen. Die Ergebnisse sind neben dem erwarteten Mehrwert für die Aufgaben des ITMS auch von großer Bedeutung im Rahmen der Strategieentwicklung für die WMO Global Greenhouse Gas Watch (G3W) Initiative.