FINO II 2021-2024:
Betrieb der FINO-Datenbank, ozeanographische Messungen Plattformen FINO2
- Laufzeit:
- 01.09.2021 - 30.11.2024
- Gesamtkoordination:
- Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH)
- Projektleitung (IOW):
- Erik Stohr
- Finanzierung:
- BSH - Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
- Homepage:
-
https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Beobachtungssysteme/Messnetz-MARNET/FINO/fino_node.html
- Forschungsschwerpunkt:
-
Querschnittsaufgabe: Innovative Messtechnik
- Projektpartner:
Als zweite der insgesamt drei BMU-Forschungsplattformen wurde im Jahr 2007 die Forschungsplattform FINO 2 in der südwestlichen Ostsee, an der Untiefe „Kriegers Flak“ errichtet. Diese befindet sich an einem in besonderem Maße repräsentativen Standort dem Nordwestrand des für den Salzwasserhaushalt der Ostsee sehr wichtigen Arkonabeckens. An dieser Lokation sind neben dem im Bau befindlichen Windpark Baltic II noch 2 weitere Windparks geplant, die zusammen über 320 Offshore-Windkraftanlagen beinhalten werden. Das FINO Projekt wird derzeit vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Bauherr war das Schifffahrtsinstitut Warnemünde (SIW), das bis 2010 ebenfalls mit dem Betrieb der Plattform beauftragt war. Im Rahmen der Überführung der FINO 2 in Bundeseigentum wurde der Betrieb und die Instandhaltung nach einem Ausschreibungsverfahren an DNV vergeben.
Die hydrographischen Messsysteme und Messungen auf allen drei FINO-Plattformen werden durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) koordiniert. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, seit über 30 Jahren Partner des BSH, hat im Jahr 2012 die Entwicklung, den Aufbau und den Langzeitbetrieb eines solchen Systems auf der Ostseeplattform übernommen. In Folge dessen wurde ein an die Gegebenheiten an „Kriegers Flak“ angepasstes Ausrüstungskonzept entworfen, welches der starker Schichtung sowie der hohen vertikalen und zeitlichen Variabilität gerecht wird. Die Umsetzung ermöglicht die kontinuierliche Beweissicherung aller wichtigen hydrographischen Daten an der Windmessplattform, einschließlich stündlicher Datenfernübertragung an die FINO-Datenbank. Das Messsystem wurde umfassend entwickelt, schrittweise installiert und in den Dauerbetrieb überführt. Die inzwischen gewonnen Langzeitdatenreihen erfüllen in vollem Umfang die Anforderungen des Anlagen- und Errichterkonsortiums, wirtschaftlicher Unternehmen und unterstützen die Forschung zur Offshore-Windenergie.
Wie sich auf zahlreichen Workshops bestätigte, sind die gemessenen Salzgehalts- und Sauerstoffprofile, die Chlorophyll- und Trübungsverteilungen sowie die Seegangs- und Strömungsdaten für die Windenergiebranche von essentieller Bedeutung. Die baubegleitenden Forschungen bilden die Grundlage für die umweltschonende Errichtung und die Beweissicherung durch die am Bau beteiligten Firmen, sowie für begleitende umweltpolitische Entscheidungen der Bundesregierung.
Im aktuellen Projektabschnitt liegt der Fokus auf der Neuentwicklung eines profilierenden Sensorpaketes. Dieses soll es ermöglichen eine ozeanische Messkette auf anderen Plattformen zu etablieren. Dies kann nur erreicht werden, wenn der Energiebedarf sich an erneuerbaren Energien orientiert.