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FINO2 MT:
Betrieb der FINO-Datenbank, ozeanographische Messungen an den FINO Plattformen - FINO2

Laufzeit:
01.07.2018 - 31.08.2021
Gesamtkoordination:
Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH)
Projektleitung (IOW):
Erik Stohr
Finanzierung:
BSH - Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Homepage:
https://www.fino2.de/de/
Forschungsschwerpunkt:
Querschnittsaufgabe: Innovative Messtechnik
Projektpartner:

Die 25 Mitgliedsstaaten der EU haben sich unter anderem darauf geeinigt, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch der EU bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Deutschland nimmt eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein und stellt sich als Einzelstaat weit ehrgeizigere Ziele. Bereits im Jahr 1990 stellte die Bundesregierung ein Programm zur CO2-Reduzierung auf und definierte darin erste Ziele. Seitdem ist der Klimaschutz ein wichtiger Bestandteil der deutschen Politik, die umwelt-, wirtschafts-, forschungs- und baupolitische Rahmensetzungen umfasst. Entsprechend des Programms der Bundesregierung für die Offshore-Windenergiegewinnung sind bis zum Jahr 2030 Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von insgesamt 20 bis 25 GW zu errichten. Damit verbunden steht das Ziel, die Emission von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 40% und bis 2050 um 80-95% zu reduzieren.

Die FINO-Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee, wurden auf der Basis des Strategiepapiers der Bundesregierung zur Windenergienutzung von 2002 in potentiellen Eignungsgebieten für die Offshore-Windenergiegewinnung errichtet. Mit Hilfe der Forschungsplattformen sollen meteorologische und ozeanographische Dauermessungen durchgeführt werden, die der ökologischen Begleitforschung und Umweltüberwachung während der Errichtung und des Betriebes der Offshore-Windkraftanlagen dienen.

Als zweite der insgesamt drei BMU-Forschungsplattformen wurde im Jahr 2007 die Forschungsplattform FINO 2 in der südwestlichen Ostsee, an der Untiefe „Kriegers Flak“ errichtet. Diese befindet sich an einem in besonderem Maße repräsentativen Standort dem Nordwestrand des für den Salzwasserhaushalt der Ostsee sehr wichtigen Arkonabeckens. An dieser Lokation sind neben dem im Bau befindlichen Windpark Baltic II noch 2 weitere Windparks geplant, die zusammen über 320 Offshore-Windkraftanlagen beinhalten werden. Das FINO Projekt wird derzeit vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Bauherr war das Schifffahrtsinstitut Warnemünde (SIW), das bis 2010 ebenfalls mit dem Betrieb der Plattform beauftragt war. Im Rahmen der Überführung der FINO 2 in Bundeseigentum wurde der Betrieb und die Instandhaltung nach einem Ausschreibungsverfahren an DNV GL vergeben.

 Die hydrographischen Messsysteme und Messungen auf allen drei FINO-Plattformen werden durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) koordiniert. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, seit über 20 Jahren Partner des BSH, hat im Jahr 2012 die Entwicklung, den Aufbau und den Langzeitbetrieb eines solchen Systems auf der Ostseeplattform übernommen. In Folge dessen wurde ein an die Gegebenheiten an „Kriegers Flak“ angepasstes Ausrüstungskonzept entworfen, welches der starker Schichtung sowie der hohen vertikalen und zeitlichen Variabilität gerecht wird. Die Umsetzung ermöglicht die kontinuierliche Beweissicherung aller wichtigen hydrographischen Daten an der Windmessplattform, einschließlich stündlicher Datenfernübertragung an die FINO-Datenbank. Das Messsystem wurde umfassend entwickelt, schrittweise installiert und in den Dauerbetrieb überführt. Die inzwischen gewonnen Langzeitdatenreihen erfüllen in vollem Umfang die Anforderungen des Anlagen- und Errichterkonsortiums, wirtschaftlicher Unternehmen und unterstützen die Forschung zur Offshore-Windenergie.

Wie sich auf zahlreichen Workshops bestätigte, sind die gemessenen Salzgehalts- und Sauerstoffprofile, die Chlorophyll- und Trübungsverteilungen sowie die Seegangs- und Strömungsdaten für die Windenergiebranche von essentieller Bedeutung. Die baubegleitenden Forschungen bilden die Grundlage für die umweltschonende Errichtung und die Beweissicherung durch die am Bau beteiligten Firmen, sowie für begleitende umweltpolitische Entscheidungen der Bundesregierung.