Im Rahmen von MarParCloud soll die gesamte Prozesskette der marinen biologischen Produktion organischen Materials (OM), über mikrobielle und (photo)chemische Umsetzungen an der Oberfläche der Ozeane, bis zu dem Transfer in atmosphärische Aerosolpartikel und schließlich deren Einfluss auf das Eiskeim- und Wolkenkondensationskeim-Potential untersucht und beschrieben werden. Dazu werden Laboruntersuchungen (u.a. Tankexperimente) und Feldexperimente durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen der Entwicklung eines detaillierten Prozessmodells unter besonderer Berücksichtigung des marinen Oberflächenfilms (Sea Surface Microlayer, SML). Die Tankexperimente werden mit natürlichen Umweltproben und mit Kulturen tropischer Organismengemeinschaften durchgeführt. Sie ermöglichen die Untersuchung der Prozesskette von OM aus dem Wasser in die Aerosolpartikel unter kontrollierten Bedingungen. Basierend auf den Ergebnissen der Tankexperimente wird eine erste Emissionsparametrisierung entwickelt. Die Tankexperimente dienen weiterhin der Entwicklung gemeinsamer methodischer Ansätze für die Feldexperimente, welche hauptsächlich am Cape Verde Atmospheric Observatory (CVAO) stattfinden. In dieser Region führen mauretanische Auftriebsströmungen und Nährstoffeinträge durch Saharastaub regelmäßig zu einer erhöhten marinen Produktivität. Die synchrone Beprobung von Oberflächenwasser, SML, Aerosolpartikeln und Wolkenwasser und deren chemische, biologische und physikalische Charakterisierung wird die Prozesskette unter natürlichen Bedingungen abbilden. Die Modellierung im MarParCloud-Netzwerk führt die experimentellen Ergebnisse in einem Prozessmodell und abgeleiteten Parameterisierungen zusammen, welche nach Projektabschluss weiter verwendet werden.