Der größte Flusswassereintrag an der deutschen Ostseeküste erfolgt durch den Oderzufluss. Mit der Oder gelangen große Mengen an Schad- und Nährstoffen in die Ostsee. Eine Überwachungsstation in der Pommerschen Bucht, die Messboje „Oderbank“, gibt seit Mai 1996 Auskunft über die Inhaltsstoffe der Ausstromfahne. Begleitende meteorologische Messungen ermöglichen Vorhersagen zu ihrer Ausbreitungsrichtung.
Messwert "Salzgehalt"
In den zentralen Becken der Ostsee, wie zum Beispiel dem Arkonabecken, indem unsere Messboje verankert ist, unterscheidet sich das Wasser am Boden deutlich vom Oberflächenwasser. Vergleiche die Werte, die in 2 und 43 m Tiefe gemessen werden! Das Bodenwasser ist immer salzhaltiger. Das liegt daran, dass das aus der Nordsee einströmende Salzwasser dichter ist als das Brackwasser der Ostsee und deshalb am Boden entlang fließt.
Weiter westlich, dort wo unser Messmast "Darsser Schwelle" steht, schwanken die Salzgehalte viel stärker. Schau Dir an dieser Station mal die Monats- oder Wochenübersichten an und versuche die Kurvenverläufe zu verstehen! Generell kann man sagen: Bei länger anhaltendem starkem West-Wind wird salzreicheres Nordsee-Wasser in die Ostsee gedrückt (Salzgehalt steigt), bei Ost-Wind kehren sich die Verhältnisse um. Bei sehr starkem Sturm kommt es unabhängig von der Richtung zu einer Vermischung aller Schichten.
Messwert "Temperatur"
Das Oberflächenwasser, das in direktem Austausch mit der Atmosphäre steht und bei ruhigem Wetter bis in eine Tiefe von 1 bis 5m durch die Sonnenstrahlen aufgewärmt wird, ist im Sommer wärmer als die tieferen Wasserschichten. Vergleiche die Lufttemperatur und Wassertemperatur in 2 m Tiefe! Woran kann es liegen, wenn die Wassertemperatur nicht dem Verlauf der Lufttemperatur folgt? Beobachte, wie sich die Windgeschwindigkeit ändert!
Im Winter, wenn sich das Oberflächenwasser stark abkühlt, kann es passieren, dass das tiefere Wasser wärmer ist. Findest Du solche Situationen?